DER HISTORISCHE ORTSTEIL

Der historsiche Anlegeplatz, an dem alle Reisenden aus dem Intelvi-Tal auf das Schiff warteten, dass sie in die Uferdörfer und nach Lugano brachte.

Osteno ist ein kleines Dorf antiken Ursprungs, dessen Name sich aus dem Lateinischen ostum – Hafen ableitet. Es befindet sich am südöstlichen Ufer des Lago Ceresio, am Punkt an denen sich die Wildbäche Lirone und Telo treffen und über einen Wasserfall in die Schlucht von Osteno stürzen. Die von den Bächen und dem See angeschwemmten Ablagerungen haben über die Jahrtausende einen natürlichen Strand geformt, an dem jahrhundertealte Bäume Schatten spenden und von dem es möglich ist, den Vogelzug von Schwänen, Stockenten, Graureihern und Kormoranen zu bewundern.

Bis circa Ende des 18. Jahrhunderts war Osteno Sitz des Feudalgerichts, des Amtsgerichtes und des Gefängnisses, deren Reste an den Rändern des Platzes zu sehen sind. In den vergangenen Jahrhunderten versammelten sich hier Reisende und Emigranten aus dem Intelvi-Tal, um auf das Schiff zu warten, dass sie in die Küstendörfer und nach Lugano brachte. Noch heute macht ein aus der schweizerischen Stadt kommendes Boot in Osteno Halt, um dann die weiteren kleinen Häfen der nahegelegenen Städte anzusteuern.

Begibt man sich in Richtung Zentrum des Dorfes, empfängt ein antiker Bogengang den Besucher, um ihn direkt am See entlang, mit einem atemberaubenden Blick auf die gegenüberliegende Seite, in Richtung Piazza Ugo Ricci zu leiten. Durch eine große, aus Kieselsteinen gefertigte Treppe, erreicht man die Kirche Santi Pietro e Paolo, die gegenüber dem Stadtzentrum emporgehoben ist.

Bestehend aus drei Kirchenschiffen, sechs Pfeilern, sieben Altären und Gewölbedecken wurde sie im Laufe mehrerer Jahrhunderte durch verschiedene, aus dem Ort stammende, bekannte Künstler und der Hilfe der Kirchgemeinde fertiggestellt. Unter den Altären sticht der Altar mit der Madonna heraus, der von Andrea Bregno, einem der herausragendsten Bildhauer der Lombardei der Renaissance, gefertigt wurde. Bregno wird außerdem der Tabernakel von 1464 angerechnet.

Weiterhin findet man am Altar von San Michele ein Fresko eines unbekannten Künstlers, das eine Kopie des Jüngsten Gerichts von Michelangelo darstellt. Der Kirchenturm wurde in Folge der Besuche von San Carlo Borromeo in den Jahren 1570 und 1582 errichtet, dem weiterhin ein Altar gewidmet ist. Der Kirchplatz führt zur Via Alessando Giobbi, die am Bach Lirone entlangführt, von alten Mühlen gesäumt ist und nach Barclaino führt. Folgt man dem Lirone und den alten Wanderwegen, erreicht man letztendlich die Bergspitze, die „Balcone d’Italia“ genannt wird.

In Osteno befindet sich der Sitz des Ruder- Vereins von Osteno, ein im Jahre 1962 gegründeter Sportverein, der durch das große ehrenamtliche Engagement vieler freiwilliger Helfer, viele junge Menschen für diesen typischen Sport begeistert und große nationale Erfolge vorzuweisen hat.